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DIE BEDEUTUNG DER GEHIRNFORSCHUNG FÜR KINDERERZIEHUNG UND FAMILIENLEBEN

Veröffentlicht am 24.11.2010
In seinem Vortrag aus Anlass der Verleihung des Ravensburger Medienpreises für Bildung und Erziehung 2010 berichtete der Wiesbadener Neurologe und Psychiater Professor Dr. med. Dieter Braus in der Berliner Landesvertretung Baden-Württemberg über Erkenntnisse der Gehirnforschung und deren Bedeutung für Familienleben und Kindererziehung. Zuvor zeichnete Dorothee Hess-Maier, Vorsitzende der Stiftung Ravensburger Verlag, fünf Journalist/innen und eine Zeitungsredaktion mit einem Preisgeld von 18.000 Euro aus.

Vom Wurm zum menschlichen Sozialwesen

Mit beispielhaften Erkenntnissen aus der Hirnforschung erklärte Professor Braus – Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie in den HSK, Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden – das komplexe Zusammenspiel aus der biologischen Vergangenheit des Menschen, seinen individuellen Anlagen, Emotionen, sozialen Mechanismen und Umweltfaktoren. In seinem Vortrag zeigte er auf, welche Gefahren bestehen und welche Konsequenzen für Erziehung und Familienleben möglicherweise abzuleiten sind.

Pubertät als kreative gesellschaftliche Kraft ernst nehmen

Braus betonte für das Zusammenleben mit Jugendlichen besonders die kreative gesellschaftliche Kraft der Pubertierenden mit all ihren Extremen. "Wenn wir die zugrundeliegenden biologischen Prinzipien besser verstehen, geben diese uns Orientierung in einer von Informationen überfluteten Welt. Unsere Nachkommen dabei zu begleiten, Grundbedürfnisse wie emotionale Bindung, Bewältigung persönlicher Herausforderungen und Selbstbestimmung zu befriedigen, das Zusammenspiel von Eigennutz und Gemeinsinn in der Balance zu halten, so dass sich aus deren Verhalten eine faire Gemeinschaft entwickeln kann, (…) ist ein nicht mit Geld bezahlbares Investment in die Zukunft unserer Spezies."
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