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BUCHPREIS 2017 FÜR ANNETTE MINGELS FÜR IHREN FAMILIENROMAN "WAS ALLES WAR"

Veröffentlicht am 04.10.2017
Den Buchpreis 2017 der Stiftung Ravensburger Verlag bekommt die 46jährige Hamburger Autorin Annette Mingels für ihren Familienroman "Was alles war" (Knaus Verlag München). In den Vorjahren von 2011 bis 2016 waren die Schriftsteller Benedict Wells, Vea Kaiser, Lena Gorelik, Doris Knecht, Sten Nadolny und Maja Haderlap mit dem Buchpreis Familienroman ausgezeichnet worden.

Begründung der Preisvergabe

"Der Roman "Was alles war" ist die Geschichte der jungen Meeresbiologin Susa, die bei Adoptiveltern aufgewachsen ist. Susa, die einen Witwer mit zwei Töchtern geheiratet und mit ihm einen gemeinsamen Sohn hat, erprobt sich nun selbst in der Rolle als Familienmutter und durchlebt nicht nur deshalb eine schwierige Lebenssituation: Sie lernt ihre leibliche Mutter kennen; ihr Adoptivvater stirbt; sie vermutet und sucht ihren leiblichen Vater in Amerika; sie lernt plötzlich einen Halbbruder kennen; und sie ringt mit ihrem Mann um berufliche Erfüllung.
Annette Mingels analysiert schnörkellos am Beispiel eines Familienalltags die vielbeschworene moderne Patchworkfamilie. Sie betrachtet die komplexe Beziehungsdynamik junger Eltern mit gegensätzlichen Karrierewünschen und die komplizierte Suche nach Identität anhand der eigenen Herkunft. Zugleich entlarvt sie – nicht ohne Komik – die wirtschaftliche Befindlichkeit des akademischen Prekariats am Beispiel eines Paares mit abseitigen Berufen: Die Biologin erforscht das Paarungsverhalten von Würmern, der Literaturwissenschaftler die mittelalterliche Minnesangpoesie. "Was alles war" ist eine intensive psychologische Geschichte, als Familienroman ein vorbildlicher Spiegel der heutigen Zeit und zugleich ein optimistischer Entwurf, wie Familie sein kann."

Familienbezogener Roman oder Erzählungen

Der zum siebten Mal verliehene Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag soll jährlich den Autor einer deutschsprachigen Publikation erzählender Prosa (Roman, Erzählung, Anthologie) auszeichnen, die maximal zwei Jahre zuvor erschienen ist. Die Preissumme von
12.000 Euro erhält entsprechend der Zielsetzung des Preises eine Schriftstellerin oder ein Schriftsteller, "der mit literarischen Stilmitteln ein zeitgenössisches Bild der Familie zeichnet". Darin heißt es weiter:

"Ausgezeichnet wird ein Buch, das auf dem geistigen Niveau der Zeit die inneren Kräfte des Lebensmodells Familie und deren Dynamik anschaulich macht, was aktuelle Problemthemen einschließt. Die Bedeutung der Familie in der Gesellschaft steht im Mittelpunkt des Interesses der fiktionalen Handlung. Das Buch vermittelt erzählerisch Konfliktlösungen oder Lebensbeispiele, die einen Beitrag zur familiären Wertebildung leisten."

Die Autorin

Annette Mingels wurde 1971 in Köln geboren und lebt heute mit Mann und drei Kindern in Hamburg. Wie ihre Buchheldin wuchs auch sie als Adoptivkind auf. Sie studierte Germanistik, Linguistik und Soziologie in Frankfurt am Main und arbeitet als Kulturjournalistin und Lehrbeauftragte. Der Roman "Was alles war" ist ihr siebtes Buch.

Die Berater und Entscheider

Bei der Entscheidung für den Buchpreis lässt sich die Stiftung von verschiedenen Fachleuten aus Literaturkritik und Buchhandel beraten. Im Jahr 2017 waren dies Dr. Uwe Wittstock (Focus), Sandra Kegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung), Ellen Pomikalko (Buchmarkt), Dr. Ulrich Weinzierl (Freier Literaturkritiker), Margarete und Michael Riethmüller (RavensBuch) und Andrea Reidt (Freie Journalistin).

Annette Mingels
Was alles war.
Knaus Verlag 2017
287 Seiten.
Hardcover 19,99 Euro; Hörbuch/Audio-CD 19,99 Euro, eBook 16,99 Euro
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