Veröffentlicht am: 01.06.2019

Pilotstudie "Lebenswelt junger Geflüchteter"

JUGENDARBEIT UND FLUCHT – Pilotstudie "Lebenswelt junger Geflüchteter"

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© Daniel Ernst | stock.adobe.com


Jugendliche und junge Erwachsene, die aus Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind, wollen in Jugendzentren und anderen Angeboten der Jugendarbeit nicht als "Opfer" in die Kategorie Flucht eingeordnet werden. 16- bis 22-jährige Geflüchtete formulieren "normale" Ansprüche an Jugendhäuser: Freundschaften schließen, Fußball, Basketball oder Billard spielen, Spaß haben, Ablenkung von Langeweile – aber auch die deutsche Sprache trainieren und potenzielle Hilfe für Behördenkontakte finden. Dies ist ein Ergebnis einer systematischen Untersuchung der Lebenswelt junger Geflüchteter durch die Universität Siegen. Bislang gibt es nur wenige empirische Studien zur Lebenswelt junger Geflüchteter.

Wie nutzen Minderjährige und junge Erwachsene mit einer Fluchtgeschichte die Angebote der Offenen Jugendarbeit? Wie nehmen sie diese wahr, und welche Sicht haben (sozial-)- pädagogische Fachkräfte auf die Situation der Geflüchteten?

Mit Förderung der Stiftung Ravensburger Verlag geht ein Forschungsteam aus Erziehungswissenschaftler(inne)n im Fachgebiet Jugendbildung, Sozialisations- und Lebenslaufforschung diesen und weiteren Fragen im Umfeld der Flüchtlingsthematik nach.

Die Ergebnisse der Pilotstudie mit problemzentrierten Interviews unter Jugendlichen (qualitativ) und Fachkräften (repräsentative Erhebung) der Jugendarbeit in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz dienen dem Forschungsdialog und bieten Handlungsorientierung für die praktische Jugendarbeit.

Jugendliche mit Fluchtgeschichte, die aus eigenem Antrieb regelmäßig Jugendtreffs aufsuchen, reagieren positiv auf Sportangebote. Sie wollen "mitmachen" und erhoffen sich Ausflüge und ähnliche Aktivitäten. Eine wichtige Motivation lautet, Freunde und Beschäftigung zu finden. Zugleich erhoffen sie sich bei Bedarf von Jugendarbeiter(inne)n konkrete Hilfe in praktischen Dingen und empfinden eine potenziell vorhandene Unterstützung ("wenn ich sie brauche") als vorteilhaft und beruhigend. Ebenso möchten sie ihre Deutschkenntnisse in Gesprächen verbessern ("man kann nicht nur mit einem Buch lernen").

Bemerkenswert ist, dass einige Jugendliche während des Aufenthalts im Jugendtreff die Aufgabe übernehmen, selbst andere geflüchtete Jugendliche durch Dolmetschen deutscher Aussagen in ihre Muttersprache und umgekehrt zu unterstützen.

"Mit der Zunahme von Flucht und Zuwanderung ist auch die Jugendarbeit herausgefordert, den Jugendlichen und Herangewachsenen zu helfen, in einen neuen Alltag zu schlüpfen.

Prof. Dr. Thomas Coelen
Erziehungswissenschaftler, Universität Siegen

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