
Foto: Frauke Volpert
Wie kann Medienerziehung als gemeinsame Aufgabe von Kita und Familie verstanden und umgesetzt werden? Wie gelingt der Dialog zwischen Fachkräften und Eltern und wie können Kinder von klein auf gut begleitet werden? Ein vierjähriges Forschungs- und Praxisprojekt von Stiftung Digitale Chancen und Stiftung Ravensburger Verlag zeigt Ansätze und Lösungen auf, die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun erstmals bei einem Fachvortrag auf der Bildungsmesse didacta in Köln vorstellen werden. Hier referieren am 9. Juni um 13:30 Uhr Theresa Lienau und Matthias Röck im Rahmen des Forums „Sich austauschen und verständigen – wichtige Schritte auf dem Weg zur Digitale-Medien-Kita“.
„Der kompetente Umgang mit Medien ist ein wesentlicher Bestandteil einer chancengleichen Gesellschaft“, ist Theresa Lienau überzeugt. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Stiftung Digitale Chancen hat mit ihrem Team seit 2018 mit Projekt-Kitas unter anderem in Berlin, Frankfurt (Oder) und Wolfsburg gearbeitet. Das Ergebnis ihres vierjährigen Forschungs- und Praxisprojekts „Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie“ zeigt deutlich: Damit Kinder bestmöglich in einer digital geprägten Welt aufwachsen können, braucht es die Zusammenarbeit zwischen pädagogischen Fachkräften und Erziehungsberechtigten. Das Projekt gibt Impulse für neue Austauschformate, die einen Dialog auf Augenhöhe ermöglichen und Eltern in lockerer Atmosphäre für das Thema sensibilisieren. Und: Damit Hürden und Ängste auch innerhalb der Kita gut bewältigt werden können, bedarf es einer fehlertoleranten, offenen Organisationskultur, in der die Fachkräfte für ihre Fähigkeiten wertgeschätzt werden und gemeinsames Lernen möglich ist. Nicht nur mit den Eltern, sondern auch innerhalb des Teams ist der Dialog zentral: Sich im Austausch eine gemeinsame medienpädagogische Zielsetzung zu erarbeiten, ist viel wichtiger als eine umfangreiche technische Ausstattung. Wie diese Punkte gelingen können, wird in dem Forum anhand vieler Beispiele aus den Projektkitas erläutert.
„Die Erziehungspartnerschaft zwischen Fachkräften und Eltern ist ein wichtiger Baustein, um einen geschützten Rahmen zu schaffen, in dem Kinder einen sicheren und verantwortungsbewussten Umgang mit Medien erlernen können. Herauszufinden, wie dieser Dialog aussehen kann, war uns ein großes Anliegen“, so Johannes Hauenstein, Vorstand der Stiftung Ravensburger Verlag.
Das Projekt: „Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie“
Zehn Kitas aus Berlin, Brandenburg und Niedersachsen wurden für die Feldphase des Forschungs- und Praxisprojektes „Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie“ zwei Jahre lang medienpädagogisch begleitet. Das vierjährige Projekt führt die Stiftung Digitale Chancen in Kooperation mit der Stiftung Ravensburger Verlag durch, die es mit einem Budget von 500.000 Euro fördert. Im September 2022 wird die Abschlusspublikation im kopaed Verlag erscheinen.
„Medienerziehung im Dialog“ auf der didacta 2022
Das didacta Forum 2 im Bereich Frühe Bildung und Kita-Seminare „Sich austauschen und verständigen – wichtige Schritte auf dem Weg zur Digitale-Medien-Kita“ mit Projektleiterin Theresa Lienau und ihrem Kollegen Matthias Röck ist am 9. Juni 2022 von 13:30 Uhr bis 15 Uhr im Rheinsaal Sektion 3/5.
Tickets und Informationen zur Bildungsmesse didacta (7. bis 11. Juni 2022 in Köln) unter https://www.didacta-koeln.de/
Theresa Lienau leitet bei der Stiftung Digitale Chancen das Projekt "Medienerziehung im Dialog von Kita und Familie".
Matthias Röck, Stiftung Digitale Chancen
Die Projekt-Kitas
Berlin: Kita Augsburg (Träger BOOT-Kitas Berlin); Kita Zu den Seen (Träger Kindergärten NordOst); Kita SieKids (Träger INA.KINDER.GARTEN); Kita Freiherr-vom-Stein-Straße (Träger Nachbarschaftsheim Schöneberg).
Teltow: Kita Am Röthepfuhl (Träger Stadt Teltow).
Frankfurt (Oder): Kita Spatzenhaus (eigener Träger).
Senftenberg: Kita Musikus (Träger Fröbel); Kita Zwergenhaus am See (Träger Fröbel).
Wolfsburg: Kinder- und Familienzentrum Martin-Luther (Träger Evangelische Kirche); Kita St. Heinrich (Träger Katholische Kirche).